Matthias Gläßner – Senior TYPO3 Architekt

Content-Modelle · Informationsarchitektur · Redaktions-Workflows

TYPO3 Content-Struktur:
Wie ein sauberes Content-Modell Projekte
stabiler, schneller & günstiger macht

Viele TYPO3-Auftritte wachsen über Jahre: neue Seiten, Kampagnen, Content-Elemente, Sonderfälle. Was anfangs pragmatisch wirkt, führt später zu Wildwuchs in Struktur, Templates und Daten. Die Folge: Redakteur:innen verlieren den Überblick, Nutzer:innen finden Inhalte schwer – und jede technische Änderung wird unnötig teuer.

Fokus: Enterprise-Setups, Verbände & Behörden Content-Modelle für TYPO3 v10–v13 Schnittstelle zwischen UX, Redaktion & Technik

Was bedeutet „Content-Struktur“ in TYPO3 wirklich?

Content-Struktur meint mehr als nur „Menü und Unterseiten“. In TYPO3 geht es um das Content-Modell Ihres gesamten Auftritts – also darum, wie Inhalte angelegt, wiederverwendet und ausgespielt werden. Typische Bausteine sind:

  • Inhaltstypen & Content-Elemente: Welche wiederkehrenden Module gibt es (Teaser, Kacheln, FAQ, Tabellen, Events, Personen, Produkte …)?
  • Struktur & Relationen: Wie hängen Inhalte zusammen? Wird kopiert oder verlinkt? Gibt es zentrale Datenquellen für wiederkehrende Inhalte?
  • Seiten- & Navigationsstruktur: Wie werden Inhalte gegliedert, wie viele Ebenen gibt es, wie finden Nutzer:innen und Suchmaschinen sich zurecht?
  • Redaktions-Workflows: Mit welchen Content-Elementen arbeiten Redakteur:innen täglich – und wie stark werden sie von der Struktur unterstützt oder ausgebremst?

Ein gutes Content-Modell sorgt dafür, dass UX, Redaktion und Technik am gleichen Strang ziehen: Inhalte sind konsistent, schnell auffindbar und technisch beherrschbar – auch über Jahre hinweg.

Welche Arbeiten an der Content-Struktur sind typisch?

Kaum ein Projekt startet „auf der grünen Wiese“. Meist geht es darum, bestehende Strukturen sichtbar, verständlich und gezielt verbesserbar zu machen. In der Praxis haben sich u. a. diese Formate bewährt:

Content-Check Light

Schnellcheck / 1–2 Tage

Kompakter Blick auf Struktur und Content-Elemente, um die größten Hürden zu identifizieren.

  • • Analyse typischer Seitentypen & Module
  • • Erste Empfehlungen zu Vereinfachungen
  • • Priorisierte Maßnahmenliste für Redaktion & Technik

Content-Modell & IA

Neues oder überarbeitetes Content-Modell

Gemeinsame Erarbeitung eines Content-Modells mit UX, Fachbereichen und Technik.

  • • Definition von Inhaltstypen & Content-Elementen
  • • Informationsarchitektur & Navigationskonzept
  • • Modellierung von Relationen & Wiederverwendung

Umsetzung & Enablement

Komponenten + Redaktions-Guidelines

Technische Umsetzung in TYPO3 plus Begleitung der Redaktionen.

  • • Entwicklung/Refactoring der Content-Elemente
  • • Styleguide & Beispiele für Redaktionen
  • • Schulungen & Coaching zur täglichen Nutzung

Konkreter Nutzen: Wo eine gute Content-Struktur spürbar hilft

Eine überarbeitete Content-Struktur ist zunächst ein Invest. Der eigentliche Mehrwert zeigt sich im laufenden Betrieb – und bei jeder Veränderung am System:

1. Redaktionen schneller & sicherer machen

Statt „kreativer Workarounds“ arbeiten Redakteur:innen mit klaren Bausteinen und Layout-Guidelines:

  • • Weniger Rückfragen und Abstimmungsschleifen
  • • Kürzere Einarbeitungszeiten für neue Personen
  • • Deutlich geringere Fehlerquote in Live-Inhalten

→ In Kombination mit Schulungen & Workshops besonders wirksam.

2. Upgrades & Relaunches vereinfachen

Sauber modellierte Inhalte und Content-Elemente sind deutlich leichter upgrade- und migrierbar:

  • • Weniger Sonderfälle in Templates & Extensions
  • • Klarere Datengrundlage für Migrationen
  • • Bessere Planbarkeit von Aufwand & Risiken

→ Direkter Einfluss auf TYPO3 Upgrades & Relaunches.

3. Konsistente UX & Multi-Channel-Fähigkeit

Ein gutes Content-Modell bildet Inhalte unabhängig von der Darstellung ab. Das zahlt auf:

  • • konsistente UX über verschiedene Bereiche & Portale,
  • • den Einsatz von Designsystemen & Komponentenbibliotheken,
  • • Headless-/API-Szenarien und externe Ausspielungen.

→ Grundlage für langlebige Portale, Microsites und Integrationen.

4. SEO & Suche verbessern

Klare Content-Strukturen helfen auch Suchmaschinen und internen Suchen (Solr/Elastic), Inhalte besser zu verstehen:

  • • saubere Überschriften-Hierarchien & strukturierte Daten
  • • eindeutig typisierte Inhalte für Filter/Facetten
  • • bessere Basis für Relevanz-Tuning und SEO-Maßnahmen

→ Ergänzend zu Performance & SEO-Leistungen ein wichtiger Baustein.

Praxisbeispiele: Wenn Content-Struktur zum Projekt-Booster wird

Einige vereinfachte, anonymisierte Beispiele aus Projekten zeigen, welchen Unterschied ein überarbeitetes Content-Modell machen kann:

Behördenportal · Historisch gewachsene Struktur

Ausgangslage: Viele Zuständigkeiten, Fachbereiche und Microsites, dazu zahlreiche individuelle Content-Elemente. Durch ein gemeinsames Content-Modell mit Fachbereichen und UX konnten Inhalte konsolidiert, Content-Elemente reduziert und Redaktionsprozesse spürbar vereinfacht werden.

Verband · Relaunch mit Content-Migration

Ausgangslage: Relaunch auf neue TYPO3-Version, dazu die Migration eines sehr großen Inhaltsbestands. Durch die Vorab-Modellierung von Inhaltstypen und Relationen konnten Migration, Suche und Navigation deutlich besser geplant und umgesetzt werden – inklusive sauberer Redirects und SEO-Gewinnen.

Mittelstand · Produkt- & Service-Struktur

Ausgangslage: Produkte, Services und Referenzen wurden in vielen Bereichen ad hoc gepflegt. Durch ein klar typisiertes Content-Modell (Produkte, Branchen, Referenzen, Ansprechpartner) ließ sich eine konsistente UX schaffen – und die Daten konnten später in externe Systeme und eine Enterprise-Suche ausgespielt werden.

Häufige Fragen zur Content-Struktur in TYPO3

In Gesprächen mit IT, Redaktionen und Management tauchen zu Content-Struktur immer wieder ähnliche Fragen auf:

Warum sollten wir überhaupt Zeit in Content-Struktur investieren – Inhalte sind doch schon da?
Inhalte „irgendwie“ im System zu haben, ist etwas anderes, als sie strukturiert und nachhaltig abzubilden. Eine gute Content-Struktur reduziert langfristig Aufwand (Pflege, Upgrades, Migrationen), verbessert UX und erleichtert Redakteur:innen die Arbeit. In vielen Projekten sind die Effekte spürbar, obwohl sich nach außen „nur“ Details geändert haben.
Ist Content-Struktur eher ein UX-, ein Redaktions- oder ein Technik-Thema?
Content-Struktur liegt genau an der Schnittstelle dieser Bereiche. UX definiert, wie Inhalte wahrgenommen werden sollen, Redaktion bringt inhaltliche Anforderungen ein – und die Technik sorgt für ein passendes Datenmodell in TYPO3. Gute Ergebnisse entstehen, wenn alle drei Perspektiven einbezogen werden, statt isoliert zu arbeiten.
Können wir unsere Content-Struktur auch schrittweise verbessern – oder müssen wir alles neu bauen?
In vielen Fällen ist ein evolutionärer Ansatz sinnvoll: Zuerst zentrale Seitentypen und Content-Elemente konsolidieren, dann Strukturen und Relationen anpassen, später Migrationen und Aufräumarbeiten durchführen. Ob ein schrittweises Vorgehen ausreicht oder ein Relaunch sinnvoller ist, lässt sich in einem kompakten Content- oder Systemaudit klären.
Wie lange dauert es, unsere Content-Struktur „in den Griff zu bekommen“?
Das hängt stark von Größe, Historie und Zielen Ihres Auftritts ab. Für kleinere bis mittlere Installationen reicht oft ein 1–2-tägiger Content-Check mit klarer Maßnahmenliste. Größere Portale mit vielen Bereichen benötigen eher ein mehrstufiges Vorgehen – idealerweise kombiniert mit geplanten Upgrades oder Relaunch-Projekten, um Synergien zu nutzen.

Sie möchten Ihre TYPO3 Content-Struktur aufräumen – statt nur weiter „darüber zu bauen“?

Ob Relaunch, Upgrade oder historisch gewachsene Plattform: Ein klares Content-Modell macht Redaktionen, Technik und UX spürbar handhabbarer. In einem kurzen Erstgespräch klären wir, wie Ihr aktuelles System aufgebaut ist, wo es „knirscht“ und welche Schritte sinnvoll sind – von einem kompakten Content-Check bis zur vollständigen Neu-Organisation.