Matthias Gläßner – Senior TYPO3 Architekt

Betrieb · Sicherheit · Verfügbarkeit · Kostenplanung

TYPO3 Wartung & SLA:
Warum kontinuierliche Pflege günstiger ist als der nächste Notfall-Einsatz

Viele Organisationen betreiben ihr TYPO3-System nach dem Motto: „Es läuft doch – wir melden uns, wenn etwas kaputt ist.“ Spätestens beim nächsten Sicherheitsvorfall, Upgrade-Stau oder Ausfall zeigt sich, wie teuer diese Haltung werden kann. Ein strukturiertes Wartungs- & Supportmodell mit SLA sorgt dafür, dass Security, Updates und Betrieb planbar werden – mit klaren Reaktionszeiten statt Bauchgefühl und „wer gerade Zeit hat“.

Fokus: Bestandsportale & laufende Systeme Security, Upgrades, Monitoring, Support

Was umfasst TYPO3 Wartung & ein SLA konkret?

„Wartung“ klingt oft nach reinen Updates – in der Praxis geht es um die gesamte Betriebsfähigkeit Ihrer Plattform:

  • Sicherheitsupdates für TYPO3 Core & Extensions
  • Technische Updates (PHP, Server-Stack, Libraries)
  • Monitoring & Checks (Fehlerlogs, Cronjobs, Backups)
  • Fehlerbehebung bei Bugs & kleineren Incidents
  • Beratung & kleine Verbesserungen (UX, Performance, SEO)

Ein Service Level Agreement (SLA) ergänzt das um Verbindlichkeit: Welche Reaktionszeit gilt in welchem Fall? Welche Kommunikationswege? Welches monatliche Kontingent steht zur Verfügung?

Ziel ist: kein „Ticket-Lotto“ mehr, sondern klar priorisierte Vorgänge, definierte Zeitfenster und ein Plan, was passiert, wenn etwas passiert.

Was passiert, wenn Sie Wartung & SLA vernachlässigen?

Die meisten TYPO3-Systeme laufen eine Zeit lang auch ohne strukturierte Wartung – genau das macht die Situation trügerisch. Die eigentlichen Probleme tauchen erst später auf, z. B. bei Sicherheitsvorfällen, Upgrade-Projekten oder kritischen Bugs kurz vor einer Kampagne.

1. Sicherheitsrisiken

  • • veraltete TYPO3-Versionen & Extensions
  • • fehlende Security-Header & Härtungen
  • • Backups, die erst im Ernstfall geprüft werden

Siehe auch TYPO3 Security & DSGVO .

2. Upgrade-Stau

  • • mehrere Major-Versionen Rückstand
  • • Extensions, die nicht mehr upgrade-fähig sind
  • • „Leitungswasser-Projekte“, die aus dem Budget laufen

Passende Ergänzung: TYPO3 Upgrade-Checkliste .

3. Unplanbare Kosten & Stress

  • • Notfall-Einsätze außerhalb der Bürozeiten
  • • ungeplante Budgetspitzen
  • • Druck auf IT & Fachbereiche bei Ausfällen

Ein SLA dreht das um: planbare Kontingente & klare Reaktionszeiten statt „Feuerwehr”-Einsätzen.

Typische Modelle: Wie lassen sich Wartung & SLA gestalten?

Es gibt kein „One Size fits all“ – aber in der Praxis haben sich einige Modelle bewährt, die sich gut an Ihre Organisation anpassen lassen.

Modell A

Wartungs-Kontingent / Monat

Fixes Stundenkontingent für Updates, Fehlerbehebungen und kleine Verbesserungen.

  • • Planbare Kosten pro Monat
  • • Wartung + kleinere Change Requests abgedeckt
  • • Kombinierbar mit definierter Reaktionszeit

Modell B

SLA mit klaren Reaktionszeiten

Fokus auf Verfügbarkeit & Reaktionszeit, Kontingente werden nach Aufwand abgerechnet.

  • • Prioritätsstufen (kritisch / hoch / normal)
  • • garantierte Erstreaktion (z. B. 4/8/24 h)
  • • Optional: definierte Bereitschaftszeiten

Modell C

Kombinationsmodell

Kontingent für Wartung & Weiterentwicklung + SLA-Regelungen für kritische Incidents.

  • • Deckt den Alltag ab und schützt im Notfall
  • • sinnvoll bei geschäftskritischen Portalen
  • • gut skalierbar mit wachsender Plattform

In meinen Wartungs- & SLA-Paketen arbeite ich in der Regel mit einem Kontingent + SLA-Kombi – das hat sich bei Behörden, Verbänden und mittelständischen Unternehmen als guter Mittelweg bewährt.

Praxisbeispiele: Wie Wartung & SLA den Unterschied machen

Einige vereinfachte, anonymisierte Beispiele aus Projekten zeigen, wie sich strukturierte Wartung in der Praxis auswirkt:

Behördenportal · SLA statt Störfallkette

Vorher: reaktive Fehlerbehebung, kein Monitoring, mehrere Ausfälle während Kampagnen. Nach Einführung von Wartung & SLA: regelmäßige Updates, Monitoring, definierte Reaktionszeiten – spürbar weniger Stress für interne IT & Fachbereiche.

Verband · Upgrade-Stau abgebaut

Ausgangslage: mehrere TYPO3-Versionen Rückstand, hoher Upgrade-Aufwand. Lösung: einmaliges Audit & Upgrade + laufendes Wartungs-Kontingent. Ergebnis: planbare Minor-Updates, nächste Major-Version bereits im Blick, geringere Risiken & Kosten.

Mittelstand · Support-Engpässe entschärft

Ausgangslage: interne IT „nebenher“ für TYPO3 zuständig, wachsende Anzahl von Tickets und Ad-hoc-Wünschen. Mit SLA & Kontingent: klare Zuständigkeiten, definierte Reaktionszeiten, interne IT kann sich auf Kernsysteme konzentrieren.

Welche Kennzahlen helfen, Wartung & SLA zu steuern?

Ein SLA ist kein Selbstzweck – es sollte sich anhand von KPIs messen lassen. Typische Kennzahlen:

  • • Anzahl & Schwere von Incidents (z. B. pro Quartal)
  • • mittlere Reaktions- und Lösungszeit
  • • Anteil proaktiv erkannter Probleme (Monitoring, Logs) vs. Meldungen aus der Fachabteilung
  • • Upgrade-/Patch-Stand (z. B. „Core & Extensions max. X Monate hinter LTS“)
  • • Nutzung des Kontingents (z. B. Wartung vs. kleine Weiterentwicklungen)

In Reviews lässt sich daraus ableiten, ob der gewählte SLA-Level passt oder nachjustiert werden sollte – nach Zahlen, nicht nach Bauchgefühl.

Häufige Fragen zu TYPO3 Wartung & SLA

Einige Fragen tauchen in Gesprächen mit IT, Fachabteilungen und Management immer wieder auf:

Wir haben doch eine Agentur – brauchen wir zusätzlich ein SLA?
Das kommt darauf an, wie die Zusammenarbeit organisiert ist. Wenn die Agentur klare Reaktionszeiten, Wartungsprozesse und Monitoring vertraglich geregelt hat, kann das bereits ein SLA-ähnliches Modell sein. Häufig erlebe ich aber eher „Best-Effort“-Support ohne Verbindlichkeit – genau dort bringt ein klares SLA Ruhe und Planbarkeit hinein.
Ist ein SLA nicht überdimensioniert für „nur eine Website“?
Entscheidend ist nicht die Anzahl der Sites, sondern die kritische Bedeutung: Wenn Website oder Portal für Kommunikation, Service oder Vertrieb wichtig sind, lohnt sich meist ein zumindest schlankes SLA mit klaren Reaktionszeiten – auch für „nur eine“ Instanz. Für rein informelle Microsites kann dagegen ein einfaches Wartungsmodell reichen.
Wie groß sollte ein monatliches Wartungs-Kontingent sein?
Das hängt von Umfang, Komplexität und Änderungsbedarf ab. Für viele Installationen sind 2–4 Tage/Monat ein guter Startwert – inklusive Security-Updates, Monitoring, Bugfixes und kleiner Verbesserungen. Im Rahmen eines Audits lässt sich das gezielter anhand Ihres Systems einschätzen.
Deckt ein SLA auch größere Projekte oder Upgrades ab?
Ein SLA ist in der Regel für Betrieb & kleinere Änderungen gedacht. Größere Projekte (z. B. Major-Upgrades, Relaunches, neue Features) werden meist separat geplant und umgesetzt – das SLA sorgt dafür, dass das System bis dahin stabil, sicher und betreut bleibt.

Sie möchten Ihr TYPO3-System zuverlässig betreut wissen?

Ob Behördenportal, Verbandsplattform oder Unternehmenswebsite – mit einem klaren Wartungs- & SLA-Modell wird Betrieb planbar: Sicherheitsupdates, Monitoring, Support und kleine Verbesserungen laufen strukturiert, statt nur im Notfall. In einem kurzen Erstgespräch klären wir, wie kritisch Ihr System ist, welche Anforderungen Sie haben und welches Modell sinnvoll zu Ihrem Team passt.