Matthias Gläßner – Senior TYPO3 Architekt

Budgetplanung · Tagessätze · Risiko & Modelle

TYPO3 Projektkosten:
Was den Preis wirklich bestimmt –
und wie Sie realistisch kalkulieren

„Was kostet ein TYPO3-Projekt?“ – die ehrliche Antwort lautet: „Es kommt darauf an.“ Nicht, weil Dienstleister ausweichen wollen, sondern weil Budget, Risiko und Umfang eng zusammenhängen. Diese Seite zeigt, welche Faktoren die Kosten beeinflussen, welche Modelle es gibt und wie Sie Angebote vergleichbar machen – speziell für Verbände, Behörden und Mittelstand.

Fokus: Upgrades, Relaunches & komplexe TYPO3-Setups Für IT, Fachbereiche & Einkauf Ergänzend zu Audit, Deployment, A11y

Die wichtigsten Faktoren, die TYPO3 Projektkosten bestimmen

Ob Upgrade, Relaunch oder Neuentwicklung – am Ende bestimmen nicht nur „Stundensätze“ die Kosten, sondern vor allem:

  • Funktionsumfang & Komplexität (Seitentypen, Extensions, Schnittstellen)
  • Qualitätsanspruch (Tests, A11y, Security, Doku, Architektur)
  • Risiko & Unklarheit (Legacy-Code, fehlende Spezifikation, Festfahr-Situationen)
  • Organisation & Entscheidungswege (Governance, Stakeholder, Freigaben)
  • Zusammenarbeitsmodell (Agentur, Freelancer, Inhouse-Team, Mischformen)

Je klarer diese Faktoren sind, desto präziser und fairer lassen sich Angebote kalkulieren – und desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Projekte unterwegs „explodieren“ oder in den „Change-Request-Dauerlauf“ geraten.

Typische Kostenblöcke in TYPO3 Projekten

Statt „Ein Preis für alles“ lohnt es sich, Projektkosten in Bausteine zu trennen. Das macht Angebote vergleichbarer und zeigt, wo sich Einsparungen wirklich lohnen – und wo nicht.

1. Analyse, Konzept & Architektur

Hier wird die Grundlage gelegt, wie viel Aufwand später in Umsetzung & Betrieb steckt:

  • • Systemanalyse / Audit (Code, Extensions, Integrationen, Performance)
  • • Content- & Navigationskonzept (vgl. TYPO3 Content-Struktur)
  • • Architekturentscheidungen (Extensions, Schnittstellen, Deployment)
  • • UX-/Template-Grundlagen (Designsystem, Komponentenbibliothek)

2. Umsetzung, Integrationen & Templates

  • • Entwicklung / Anpassung von Extensions & Content-Elementen
  • • Schnittstellen-Implementierung (CRM, ERP, DAM, Suche, Fachverfahren)
  • • Template-Umsetzung (Fluid, Tailwind, Headless-Integrationen)
  • • Such- & Filterfunktionen, Formulare, spezielle Fachlogik

3. Content-Migration & Redaktions-Enablement

  • • Migration bestehender Inhalte (automatisiert vs. manuell überarbeitet)
  • • Bereinigung veralteter Seiten, Umzüge & Redirects
  • • Schulungen, Handbücher, Redaktionsleitfäden
  • • A11y-Checks & Korrekturen (vgl. TYPO3 & Barrierefreiheit)

4. Tests, Go-Live & Betrieb

  • • Testkonzept (Fachtests, Smoke-Tests, ggf. automatisierte Tests)
  • • Go-Live-Plan, Datenmigration, Rollback-Strategie (siehe Deployment)
  • • Performance-, Security- & Compliance-Checks
  • • Wartung, SLA, Weiterentwicklung (vgl. Projekt-Kalkulator & SLA-Modelle auf der Startseite)

Viele Kostenkonflikte entstehen, weil einzelne Blöcke im Angebot fehlen („das machen wir dann intern“) – diese Aufwände tauchen später jedoch trotzdem auf. Eine transparente Aufteilung hilft, versteckte Kosten zu vermeiden.

Preismodelle: Time & Material, Festpreis oder Retainer?

Es gibt nicht das eine „richtige“ Preismodell – sinnvoll ist, Modell und Projektcharakter aufeinander abzustimmen. Ein grober Überblick:

Flexibel

Time & Material (T&M)

Abrechnung nach tatsächlichem Aufwand, meist auf Basis eines Tagessatzes.

  • • gut für iteratives Vorgehen & Agile Sprints
  • • transparent, aber disziplinierte Steuerung nötig
  • • Budgetrahmen sollte trotzdem definiert werden

Klarer Scope

Festpreis / Paket

Fester Preis für klar definierten Leistungsumfang – häufig nach vorangestelltem Audit.

  • • gut für klar abgrenzbare Arbeiten (z. B. Upgrade-Audit)
  • • Risikoaufschlag ist typischerweise eingepreist
  • • Änderungskonzept für neue Anforderungen wichtig

Laufend

Retainer & SLA

Monatliches Kontingent für Wartung, Weiterentwicklung und Support.

  • • planbare Kosten für laufende Betreuung
  • • gut kombinierbar mit Projektphasen
  • • Service-Level & Leistungsumfang klar definieren

In vielen Fällen ist eine Kombination sinnvoll – etwa: Audit & Konzept als Festpreis, Umsetzung in Sprints (T&M mit Budgetkorridor), anschließende Wartung im Rahmen eines SLA. Auf Ihrer Seite lohnt sich ein Blick in den Projekt-Kalkulator auf der Startseite, um Bandbreiten zu verstehen.

Budgetbandbreiten: Warum grobe Einschätzungen trotzdem hilfreich sind

Eine seriöse Kalkulation braucht ein gewisses Maß an Details – trotzdem sind grob eingeordnete Bandbreiten für die interne Planung wertvoll. Typische Beispiele:

Typische Szenarien (stark vereinfacht)

  • • Upgrade v8 → v12 bei überschaubarem Setup (wenige Extensions, keine exotischen Integrationen) → mehrere Personenwochen, Aufwand stark abhängig von Codequalität.
  • • Relaunch eines Verbandsportals mit News, Veranstaltungen, Suche, A11y, Mehrsprachigkeit → schnell mehrere Personenmonate, verteilt auf Konzept, UX, Dev, Content, Tests.
  • • „Rescue“ eines festgefahrenen Projekts → zunächst Audit & Turnaround-Plan, danach häufig Neupriorisierung von Budget & Scope.

Die konkreten Zahlen hängen von vielen Faktoren ab – ein Upgrade-Audit oder der Projekt-Kalkulator liefern dafür eine belastbare Grundlage.

Rolle von Risikopuffer & Annahmen

In jeder seriösen Kalkulation stecken Annahmen und Risikopuffer:

  • • technischer Zustand (Altlasten, Codequalität, Deployment-Fähigkeit)
  • • Verfügbarkeit von Ansprechpartner:innen & Entscheidungsträger:innen
  • • Klarheit über Content-Umfang & -Qualität
  • • Governance & Freigabeprozesse

Werden Annahmen transparent kommuniziert, können Sie intern besser entscheiden: Wo schaffen wir Klarheit – und wo akzeptieren wir bewusst ein höheres Budgetrisiko?

Wie Sie TYPO3 Angebote vergleichbar machen – trotz unterschiedlicher Ansätze

Drei Angebote, drei völlig unterschiedliche Zahlen – ein Klassiker. Häufig vergleichen Sie dann Äpfel mit Birnen, weil Annahmen, Qualität und Risikoaufschläge stark variieren. Einige Hebel, um Angebote vergleichbarer zu machen:

1. Gemeinsame Basis schaffen

  • • Klare Beschreibung von Zielen, Zielgruppen & Must-have-Funktionalitäten
  • • Informationen zu aktueller Systemlandschaft (Version, Extensions, Integrationen)
  • • Hinweise zu A11y-, Security- und Compliance-Anforderungen
  • • Vorgaben zu Zeitrahmen & interner Verfügbarkeit

2. Leistungspakete & Deliverables vergleichen

  • • Was ist im Preis enthalten – was ausdrücklich nicht?
  • • Gibt es Audits, Konzepte, Doku und Schulungen – oder nur „Implementierung“?
  • • Wie werden Tests, Go-Live & Rollback abgedeckt?

3. Risiko & Qualität einbeziehen – nicht nur den Preis

  • • Wie werden Risiken adressiert (z. B. unknowns im Legacy-Code)?
  • • Welche Erfahrung hat der Dienstleister mit ähnlichen Projekten / Branchen?
  • • Gibt es Beispiele für Rescue-/Turnaround-Projekte?
  • • Wie sieht das Angebot für Wartung & langfristige Betreuung aus?

Ein scheinbar „billiges“ Angebot ohne Risikoabwägung kann sich langfristig als deutlich teurer erweisen als ein Angebot mit klarer, aber höherer Erstinvestition.

Häufige Fragen zu TYPO3 Projektkosten

Einige Fragen tauchen in Gesprächen mit IT, Einkauf, Fachbereichen und Management immer wieder auf:

Können Sie einen pauschalen Preis für ein TYPO3-Upgrade oder einen Relaunch nennen?
Seriös: nein, pauschal nicht. Ein Upgrade einer kleinen, gut gepflegten Site kann in wenigen Sprints erledigt sein – ein historisch gewachsenes Behördenportal mit vielen Integrationen erfordert deutlich mehr Aufwand. Grobe Bandbreiten lassen sich nach einem kurzen Blick auf Version, Extensions, Integrationen und Projektziele geben – eine präzise Kalkulation in der Regel nach einem Audit.
Wie passt ein Tagessatz in die Gesamtbudget-Betrachtung?
Tagessätze sind nur ein Multiplikator – entscheidend ist, wie viele Tage für welche Qualität und welches Risiko realistisch sind. Ein höherer Tagessatz bei effizienter, erfahrener Umsetzung kann günstiger sein als ein niedriger Satz mit erhöhtem Risiko für Mehrarbeit und Nachbesserungen. Der Projekt-Kalkulator auf der Startseite hilft, typische Bandbreiten zu verstehen.
Wie gehen Sie mit Kostenrisiken in festgefahrenen Projekten um?
In Rescue-/Turnaround-Situationen ist die zentrale Frage nicht „Was kostet es exakt?“, sondern: „Lohnt sich Sanieren oder ist ein Teil-Neustart sinnvoller?“ Ich arbeite hier typischerweise in zwei Schritten:
  • Rescue-/Risk-Audit mit klarer Lageeinschätzung (siehe Rescue-Check).
  • Entscheidungsvorlage mit Szenarien & Budgetbandbreiten (Sanierung vs. Hybrid vs. Neustart).
Erst danach lohnt sich ein detaillierterer Plan mit konkreteren Zahlen.
Wie früh sollten wir Budget-Fragen in einem TYPO3 Projekt klären?
Sehr früh. Idealerweise gibt es bereits vor einem Audit oder Workshop eine Budgetspanne (z. B. „niedriger fünfstelliger Bereich“ vs. „mittlerer sechsstelliger Bereich“), damit ich Empfehlungen an Ihre Realität anpassen kann. Ein Audit liefert dann eine präzisere Aufwandsbandbreite und hilft, Budget intern zu verargumentieren.

Sie möchten Ihr TYPO3 Budget fundiert planen – statt „aus dem Bauch heraus“?

Ob Upgrade, Relaunch oder Rescue-Projekt – eine realistische Kostenplanung reduziert Risiken auf technischer und politischer Ebene. In einem kurzen Erstgespräch klären wir, wo Sie stehen, wie Ihr Budgetrahmen aussieht und welches Vorgehen sinnvoll ist: Audit, Szenarienvergleich oder direkte Sprint-Planung.