Redaktions-Alltag · Content-Qualität · Fehler vermeiden
TYPO3 Redakteur:innen:
Praxis-Tipps für bessere Inhalte,
weniger Support-Tickets & sichere Releases
TYPO3 ist ein mächtiges System – gerade für Redakteur:innen. Gleichzeitig ist der Alltag oft geprägt von Unsicherheit („Darf ich das?“), Zeitdruck und vielen Zuständigkeiten. Diese Seite bündelt praxisnahe Tipps für Redakteur:innen, damit Inhalte qualitativ besser werden, weniger Fehler passieren – und IT/Agentur Sie als starken Partner erleben, nicht als „Risikofaktor“.
Was macht gute TYPO3-Redaktionsarbeit aus?
Gute Redakteur:innen sind weit mehr als „Textepfleger:innen“. Sie sind Schnittstelle zwischen Fachinhalt, Zielgruppen, Technik, Recht & Gestaltung. Im TYPO3-Kontext bedeutet das u. a.:
- • Inhalte sind fachlich korrekt und aktuell.
- • Seiten sind klar strukturiert und verständlich aufgebaut.
- • Barrierefreiheit, Lesbarkeit und Corporate Design werden eingehalten.
- • Änderungen sind nachvollziehbar und gefährden keine Releases.
- • IT & Agentur bekommen saubere Rückmeldungen, wenn etwas nicht funktioniert.
Viele dieser Punkte lassen sich mit einigen Gewohnheiten und einfachen Checklisten deutlich verbessern – ohne dass Redakteur:innen zu Entwickler:innen werden müssen.
Sauber arbeiten im TYPO3-Backend: 7 grundlegende Gewohnheiten
Viele Probleme entstehen nicht durch „große Fehler“, sondern durch kleine Unsauberkeiten, die sich über Zeit summieren. Einige bewährte Gewohnheiten:
1. Sinnvolle Seitentitel & Strukturen
Verwenden Sie klar sprechende Seitentitel, keine internen Kürzel. Halten Sie sich an die vereinbarte Navigationsstruktur und sprechen Sie größere Umbauten mit der verantwortlichen Stelle ab (PO, Lead-Redaktion, IT).
2. Kein „Wildwuchs“ im Seitenbaum
Nutzen Sie Archiv- oder Ablagebereiche, statt alte Inhalte irgendwo „unsichtbar“ liegen zu lassen. Löschen Sie, was nach Abstimmung wirklich nicht mehr gebraucht wird – oder markieren Sie es klar als veraltet.
3. Content-Elemente statt „Word im Web“
Nutzen Sie die vorgesehenen Content-Elemente, statt alles in ein einziges „Freitext-Feld“ zu packen. Eine saubere Content-Struktur hilft Nutzer:innen, Suchmaschinen und späteren Migrationen gleichermaßen.
4. Vorschau & Workspaces nutzen
Nutzen Sie, wo vorhanden, Workspaces und Vorschau-Links, um Änderungen vor der Veröffentlichung zu prüfen. So lassen sich Fehler früh abfangen – ohne Live-System zu riskieren.
5. Medien sauber benennen & wiederverwenden
Vergeben Sie sprechende Dateinamen und Alternativtexte für Bilder. Nutzen Sie vorhandene Medien, statt jede Variante neu hochzuladen – das hilft Performance, Barrierefreiheit und Übersicht.
6. Rechte respektieren, Admin-Rolle vermeiden
Wenn das Rechtekonzept vorsieht, dass bestimmte Bereiche nur von bestimmten Rollen bearbeitet werden: halten Sie sich daran. „Kurz mal Admin werden“ wirkt praktisch – ist aber häufig ein Governance- und Security-Risiko.
7. Änderungen kurz dokumentieren
Notieren Sie größere Anpassungen (z. B. Struktur-, Startseiten- oder Teaser-Änderungen) kurz im Ticket-System oder in vereinbarten Kanälen. So bleibt nachvollziehbar, warum sich etwas verändert hat – gerade bei Releases & Audits hilfreich.
Inhalte strukturieren: wie Redakteur:innen Nutzer:innen, SEO & Migration gleichzeitig helfen
Gute Inhalte sind nicht nur „schön geschrieben“, sondern klar strukturiert und leicht zu scannen. Das zahlt direkt auf Nutzerzufriedenheit, SEO und zukünftige Upgrades ein.
1. Eine Seite – ein klares Thema
Jede Seite sollte ein klar abgegrenztes Thema haben. Wenn Sie das Gefühl haben, „ich brauche eigentlich drei Überschriften-Level, um alles zu erklären“, ist es oft besser, die Inhalte auf mehrere Seiten aufzuteilen.
2. Überschriften-Hierarchie einhalten (H1–H3…)
Nutzen Sie die vorgesehene Überschriften-Hierarchie und springen Sie nicht wahllos zwischen Überschrift-Größen hin und her. Das hilft Leser:innen, Screenreader-Nutzenden und Suchmaschinen.
3. Absätze & Listen statt Textwände
Teilen Sie Inhalte in kurze Absätze, Listen und Zwischenüberschriften auf. Läuft ein Text über mehrere Bildschirmhöhen ohne Abschnitt, brechen viele Nutzer:innen ab – selbst bei guten Inhalten.
4. Interne Verlinkung gezielt nutzen
Verlinken Sie auf verwandte Inhalte, FAQs, Kontaktmöglichkeiten oder Tools – aber gezielt. Gute interne Verlinkung unterstützt Nutzer:innen und hilft Suchmaschinen, Ihr Angebot zu verstehen.
5. PDFs & Downloads verantwortungsvoll einsetzen
Nicht jeder Inhalt muss ein PDF sein. Prüfen Sie, ob wichtige Informationen besser als weboptimierter Inhalt gepflegt werden sollten. Wenn PDFs nötig sind: Achten Sie auf Aktualität, sprechende Dateinamen und idealerweise barrierefreie Erstellung.
Vertiefung: Content-Struktur & Governance
Mehr zum Zusammenspiel von Struktur, Rollen und Regeln: TYPO3 Content-Struktur und TYPO3 Governance.
Barrierefreiheit & UX: Was Redakteur:innen direkt beeinflussen können
Viele A11y-Themen (Kontrast, Fokus, technische Umsetzung) liegen bei UX & Entwicklung. Trotzdem haben Redakteur:innen einen großen Hebel – insbesondere bei Texten, Medien und Struktur.
1. Alternativtexte & Linktexte
- • Alternativtexte beschreiben Zweck/Funktion eines Bildes – nicht nur „Bild XY“.
- • Linktexte sollten Sinn ergeben, auch wenn sie isoliert gelesen werden („Mehr erfahren zum Thema Barrierefreiheit“ statt „hier“).
2. Klarer Sprachstil & einfache Sätze, wo möglich
Auch im Fachkontext helfen klar strukturierte, möglichst verständliche Texte. Das unterstützt Menschen mit kognitiven Einschränkungen – und alle, die wenig Zeit haben.
→ Hintergrund: TYPO3 & Barrierefreiheit
3. Tabellen, Downloads & Medien richtig einsetzen
- • Tabellen nur für echte Tabellendaten, nicht für Layout.
- • Videos mit Untertiteln / Transkripten, wenn möglich.
- • Downloads mit Kontext: Was erwartet Nutzer:innen hinter diesem PDF?
4. Eigene Inhalte mit A11y-Tools prüfen
Mit einfachen Checks lässt sich vieles auch ohne Spezialwissen prüfen:
- • Browser-Plugins für A11y & Kontrast
- • eigene Inhalte mit Screenreader testen (Basis)
- • TYPO3 A11y-Check für typische Fragen & Checklisten
SEO & Performance: Was Redakteur:innen ohne „Tricks“ verbessern können
Technische SEO & Performance liegen bei Entwicklung & Infrastruktur. Aber auch hier haben Redakteur:innen einen direkten Einfluss – ganz ohne Meta-Tag-Magie.
1. Gute Seitentitel & Teasertexte pflegen
Seitentitel, Teaser und Meta-Descriptions sollten verständlich, prägnant und sinnvoll für die Zielgruppe sein. Schreiben Sie für Menschen – nicht für Bots.
2. Bilder nicht „blind“ hochladen
Verwenden Sie bereitgestellte Bildgrößen / CROP-Varianten und laden Sie keine 10-MB-Fotos direkt aus der Kamera hoch. Große Bilder verlangsamen Seiten spürbar – und sind ein häufiger Grund für schlechte Performance-Werte.
3. „Aufräumen“ statt immer nur ergänzen
Löschen oder archivieren Sie veraltete Inhalte und Medien. Das hilft nicht nur Nutzer:innen, sondern auch Suche, Performance und Migrationsfähigkeit.
4. Performance-Probleme konkret beschreiben
Wenn Seiten langsam wirken: Machen Sie einen konkreten Screenshot oder Screen-Recording und notieren Sie Uhrzeit, URL und was genau langsam war (nur Backend? nur Suche? nur Formular?). Das erleichtert die Analyse enorm.
→ Hintergrund: TYPO3 Performance messen
Zusammenarbeit mit IT & Agentur: Wie Sie Probleme so melden, dass sie schnell gelöst werden
Gute Redakteur:innen sind keine „Fehlerproduzenten“, sondern wertvolle Sensoren für Probleme. Entscheidend ist, wie Issues beschrieben und priorisiert werden.
1. Konkrete Fehlerbeschreibungen statt „geht nicht“
- • Genaue URL und betroffene Seite/Bereich nennen.
- • Kurz beschreiben: Was haben Sie gemacht? Was haben Sie erwartet? Was ist passiert?
- • Screenshots oder kurze Videos anhängen, wenn möglich.
- • Browser & Gerät nennen, wenn relevant.
2. Prioritäten realistisch einschätzen
Nicht jeder Fehler ist ein Blocker. Hilfreich ist eine Einstufung á la:
- • Blocker: System oder kritische Funktion nicht nutzbar.
- • Hoch: Wichtige Inhalte/Prozesse stark beeinträchtigt.
- • Mittel: Einschränkung, aber Workaround möglich.
- • Niedrig: Kosmetisches Problem / Verbesserungsvorschlag.
3. Redaktions- & Support-Check nutzen
Hilfreich können kleine Self-Checks sein, bevor Tickets erstellt werden:
- • Kurz prüfen: Tritt das Problem auch in einem anderen Browser auf?
- • Gibt es eine bekannte Einschränkung (Release-Notiz, interne Info)?
- • Fällt das Problem nur bei dieser Seite auf – oder global?
Einige Fragen lassen sich über kleine Tools & Checklisten vorbereiten: TYPO3 Support-Check.
Checkliste: Was Sie vor der Veröffentlichung einer Seite prüfen können
Eine einfache Checkliste hilft, Fehler zu reduzieren – ohne großen Zusatzaufwand.
- 1. Thema & Ziel: Ist klar, für wen die Seite ist und was diese Person hier finden soll?
- 2. Struktur: Sind Überschriften logisch aufgebaut (H1–H3…)? Gibt es eine klare Gliederung?
- 3. Texte: Sind Texte gut lesbar, frei von Tippfehlern und in einem passenden Tonfall?
- 4. Links: Funktionieren alle internen & externen Links, stimmen Linktexte?
- 5. Bilder & Medien: Passen Motive, sind Alternativtexte gepflegt, Dateigrößen im Rahmen?
- 6. Barrierefreiheit (Basis): Sind Tabellen sinnvoll, Abkürzungen erklärt, Inhalte nicht nur in Bildern?
- 7. Meta & Teaser: Sind Seitentitel, Beschreibung & Teaser gepflegt – auch für Teaser-Kacheln?
- 8. Vorschau: Wurde die Seite in der Vorschau (ggf. mit Workspace) geprüft – auch auf mobilen Ansichten?
Häufige Fragen von TYPO3-Redakteur:innen
Aus Schulungen und Projekten mit Redaktionen haben sich einige wiederkehrende Fragen ergeben:
Wie viele Inhalte sind „zu viel“ für eine Seite? ›
Darf ich eigenes HTML einfügen, wenn etwas „so nicht geht“? ›
Was mache ich, wenn ich mir in einem Bereich unsicher bin (z. B. A11y, Recht, DSGVO)? ›
Wie oft sollten wir Redaktions-Schulungen oder Auffrischungen einplanen? ›
Sie möchten Ihr TYPO3-Redaktionsteam stärken – fachlich & technisch?
Ob kleine Fachredaktion oder großes Portal mit vielen Bereichen – gut geschulte Redakteur:innen sind ein zentraler Erfolgsfaktor für jedes TYPO3-System. In maßgeschneiderten Schulungen & Workshops verbinde ich konkrete Systempraxis mit Themen wie Barrierefreiheit, Governance, Content-Struktur und Performance.